Jungjäger im Glück

Als Jungjäger und Student muss ich bei meiner gesamten Jagdausrüstung etwas auf die Kosten achten...

Daher habe ich mich auch nicht für ihr TUG entschieden, obwohl ich von allen Seiten nur Gutes über das Geschoss gehört habe. Beim stöbern im Internet fand ich aber das wohl recht neue BASIC Geschoss aus ihrem Hause, mit dem ich meine ersten jagdlichen Erfahrungen sammeln konnte. Sie wissen ja sicher wie das ist, als Jungjäger darf man fleißig bei der Erfüllung des Abschussplans helfen, natürlich nur auf Raubwild, weibliches Rehwild und geringe Böcke. Und so nutze ich meinen ersten Jagdschein dann diesen Herbst und waidwerkte mit der BASIC mit gutem Erfolg und zur Zufriedenheit des Pächters auf das oben genannte Wild. Vor zwei Wochen lud mich ein Onkel, der ein Revier in Brandenburg hat, zur Belohnung für den bestandenen Jagdschein in sein Revier ein. Ich sollte ihm bei der Reduktion des Dammwildes helfen und auch Schwarzwild war frei, da dieses im Revier stark zu Schaden ging. Bereits beim ersten Ansitz konnte ich einen Knieper erlegen und eine gute Stunde später ein Schmaltier. Beim Abendansitz kam dann noch ein Schaufler hinzu, so dass ich mein jagdliches Glück gar nicht fassen konnte. 

Das ich aufgrund des Todtrinkes der Stücke am nächsten Morgen auf den Morgensansitz verzichten musste, dürfte nachvollziehbar sein.  Gegen Mittag machten wir dann die Fotos und ich wollte eigentlich schon heimfahren. Da aber für den Abend erster Schneefall vorhergesagt war, entschied ich mich noch lieber noch über Nacht zu bleiben und wenn ich schon da bin, natürlich auf den Abendansitz zu gehen. Die Wettervorhersage stimmte ausnahmsweise und so saß ich bei leichten Schneefall Spätnachmittags im dicken Ansitzsack meines Onkels an. Dank des Schnees war es schön hell im Wald. Nach gut einer Stunde zog plötzlich wie aus dem Nichts kommend (der Schnee hat wohl die Geräusche verschluckt) ein Überläufer auf die vor mir liegende Wiese. Da er nicht günstig stand, musste ich warten. Als er sich endlich quer zeigte, betrug die Entfernung rund 120 Meter. Da ich eine sehr gute Auflage hatte und auch die Sicht durch den Schneefall nicht wirklich beeinträchtigt wurde, ließ ich die Kugel, nachdem ich mehrfach tief durchatmen musste um mein Jagdfieber zu beruhigen, fliegen. Der Überläufer brach im Schuss zusammen, die BASIC hatte ihn sofort verenden lassen. Ich rief meinen Onkel an, der den Schuss bereits gehört hatte. Knapp 10 Minuten später hatte er abgebaumt und war vor Ort. Als wir uns dem Stück näherten kamen mir erste Zweifel. Im Vergleich zum Hund meines Onkels der vorausgelaufen war und das Stück schon in Besitz genommen hatte, sah der Überläufer für einen Überläufer etwas zu groß aus. Als wir am Stück standen entpuppte sich der „Überläufer“ als veritabler Keiler mit 85kg (aufgebrochen). Ich konnten so viel jagdliches Glück in so kurzer Zeit und das gerade ein halbes Jahr nach Lösen meines ersten Jagdscheins nicht fassen. Dementsprechend kräftig haben wir den Abend dann wieder gefeiert, so dass ich am nächsten Tag erneut freiwillig auf den Morgenansitz verzichtet habe. 

Die Schussentfernungen lagen zwischen 120 Meter (Keiler) und 60m (Dammwild). Die .308 BASIC ließ alle Stücke am Platz zusammenbrechen und sofort verenden, lediglich der Knieper machte ein Todesflucht von nicht mal 10 Metern.

Mit freundlichem Waidmannsheil

Stefan Holmers

Wiesbaden

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