Lebenskeiler mit TIG®

Letzte Woche konnte ich dank Ihrer 8x57 IS TIG® meinen Lebenskeiler strecken...

Mein Revier ist mitten in der Lüneburger Heide, in der Nähe des Versuchsgeländes Unterlüß der Rheinmetall. Da wir Rotwildkerngebiet sind, haben wir hier einen entsprechenden Bestand. Schwarzwild kommt hier nur in kleinen Rotten vor, was mich nicht wirklich unglücklich macht, wenn ich höre was manche Jagdfreunde damit an Wildschaden und anderen Problemen haben. Trotzdem sitze ich gerne auf die Sauen an. An der Kirrung neben unserer Wildwiese habe ich deshalb auch eine Wildkamera installiert. Seit drei Wochen war darauf sporadisch immer wieder mal ein einzelnes stärkeres Stück zu sehen, allerdings immer zu unterschiedlichen Zeiten. Ich legte daher einen besonders schweren Stein auf die Hand voll Mais mit der ich kirrte. So konnte ich schon von weitem erkennen, ob der Basse nachts wieder vor Ort war.  Um das Stück noch mehr an die Kirrung zu gewöhnen, strich ich einen Mahlbaum mit reichlich Buchenholzteer ein und wartete, bis der Mond wieder günstig stand. So ging es dann Abends um 21:30 Uhr auf die Kanzel. Zwei Tage lang tat sich zwar einiges im Wald, aber der erwünschte Anblick des Bassen blieb aus. So baumte ich dann Morgens gegen 4 Uhr ab und schlich mich nach Hause. In der dritten Nacht kam es dann aber zu dem von mir ersehnten Zusammentreffen. Gegen 2 Uhr sah ich am hinteren Ende der Wildwiese einen großen, dunklen Schatten. Der Basse hielt sich aber sehr geschickt im Schatten des Waldes und war über mehr als eine halbe Stunde nicht anzusprechen. Erst als er auf die Kirrung wechselte, konnte ich ihn sauber ansprechen. Ein stärkerer, einzelner Keiler, genau der gesuchte. 

Unendlich langsam brachte ich die 8x57 IS in den Anschlag. Aber der Basse stand die ganze Zeit ungünstig schräg, so dass an einen sauberen Schuss nicht zu denken war. Nach endlos erscheinenden 15 Minuten, ich hatte schon Angst er wäre fertig und würde sich wieder in den Wald einschieben, stellte er sich breit. Ich hielt auf seiner linken Seite leicht hinters Blatt und ließ die 8x 57 IS TIG auf rund 50m fliegen. Der Keiler quittierte die Kugel mit einer schnellen Flucht ins Dickicht. Da ich aber mit der TIG bisher immer nur gute Erfahrungen gemacht hatte, war ich mir sicher, dass es nur eine kurze Todsuche geben würde. Und so kam es dann auch. Nach knapp 40m lag der Basse verendet in einem Busch. Als mein Jagdfreund Klaus neben mich trat, ich hatte ihn gerufen weil mir beim Schuss schon klar war, dass ich bei der Bergung Hilfe brauchen würde, sagte er nur trocken: "Den schaffen wir zu zweit auch nicht." Was da vor uns lag war mit Abstand das größte Stück Schwarzwild, was in den letzten 15 Jahren in der Gegend gestreckt wurde. Wir organisieren einen befreundeten Bauern/Mitjäger, der mit dem Frontlader seines Traktors bei der Bergung helfen sollte. Von diesem Moment an kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nicht nur, dass das Hauptschwein die gesamte Schaufel füllte, die Waage ergab fast 170 kg Lebendgewicht und schließlich 105 kg aufgebrochen. Der Keiler, wir schätzen ihn auf 5 bis 6 Jahre hatte einen sauberen Ausschuss. Somit ist das Stück nicht nur der mit Abstand stärkste Keiler der hier im Gebiet in den letzten 15 Jahren gestreckt werden konnte, sondern auch mein Lebenskeiler.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Ericht

Nach oben